Montag, 19. Dezember 2016

Bildungsgerechtigkeit – wo liegt Deutschland in der PISA-Studie?

PISA - Internationale Schulleistungsstudie der OECD Website

Wo erzielen benachteiligte Schüler die besten Ergebnisse? Infografik  Link

PISA 2015 Ergebnisse (Band I) Exzellenz und Chancengerechtigkeit in der Bildung 
Website und Download (511 Seiten, Kapitel 1 Exzellenz und Chancengerechtigkeit in der Bildung, s. 37 ff.)

S. 45 
Der sozioökonomische Status ist in den meisten an PISA teilnehmenden Ländern und Volkswirtschaften mit erheblichen Leistungsunterschieden assoziiert.

Im OECD-Durchschnitt erreichen sozioökonomisch benachteiligte Schülerinnen und Schüler mit 2,8-mal höherer Wahrscheinlichkeit nicht das Grundkompetenzniveau in Naturwissenschaften wie sozioökonomisch begünstigtere Schülerinnen und Schüler.

Vielen sozioökonomisch benachteiligten Schülerinnen und Schülern gelingt es jedoch, ein hohes Leistungsniveau zu erreichen, nicht nur innerhalb ihrer eigenen Länder und Volkswirtschaften, sondern auch im internationalen Vergleich.

Sozioökonomisch benachteiligte Schülerinnen und Schüler sehen sich mit geringerer Wahrscheinlichkeit in einem naturwissenschaftsbezogenen Beruf und sind mit geringerer Wahrscheinlichkeit vom Nutzen naturwissenschaftlicher Forschungsansätze überzeugt.

S. 46
Die sozioökonomische Benachteiligung äußert sich in der Regel auf Schulebene in einer geringeren Ressourcenausstattung und auf Schülerebene in einer kürzeren Unterrichtszeit sowie einer höheren Wahrscheinlichkeit der Klassenwiederholung und der Teilnahme an beruflichen Bildungsgängen.
(...)

Dienstag, 15. November 2016

Welt-AIDS-Tags-Kampagne 2016 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Welt-AIDS-Tags-Kampagne #positivzusammenleben Pressemitteilung Link

Website zum Welt-AIDS-Tag 2016 Link

Soziale Gerechtigkeit in der EU

Untersuchung der sozialen Gerechtigkeit in 28 EU-Staaten anhand von 36 Indikatoren Sustainable Governance Indicators (SGI)Website


Social Justice in the EU – Index Report 2016 Social Inclusion Monitor Europe Download

Projekt Sustainable Governance Indicators (SGI. Wie fit sind die OECD- und EU-Staaten für die Zukunft? Das SGI-Projekt analysiert nachhaltiges Regieren im internationalen Vergleich und ermöglicht länderübergreifendes Lernen Website

Freitag, 4. November 2016

Anteil der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Bevölkerung in Deutschland

Studie LEBEN IN EUROPA (EU-SILC).

20,0 % der Bevölkerung in Deutschland – das sind 16,1 Millionen Menschen – waren im Jahr 2015 von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Seit dem Jahr 2008 ist dieser Anteil damit nahezu unverändert. Dies ist ein Ergebnis der Erhebung LEBEN IN EUROPA (EU-SILC). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag der Anteil armer oder sozial ausgegrenzter Menschen in der gesamten Europäischen Union im betrachteten Zeitraum stets deutlich höher als in Deutschland (2015: 23,7 %). ...

Pressemitteilung Statistisches Bundesamt vom 03.11.2016 Link

Website LEBEN IN EUROPA (EU-SILC) des Statistischen Bundesamtes

Website  Ein­kom­men, Kon­sum, Le­bens­be­din­gun­gen, Woh­nen


LEBEN IN EUROPA (EU-SILC) 2014, erschienen 1.6.2016
Einkommen und Lebensbedingungen in Deutschland und der Europäischen Union 
Website und Download




Was Armut in Deutschland wirklich bedeutet SZ 3.11.16 Link


Statistisches Jahrbuch 2016

Informativ und nutzerfreundlich: Das Statistische Jahrbuch bietet einen sorgfältig ausgesuchten und aufbereiteten Querschnitt unseres Datenangebotes. Machen Sie sich ein objektives Bild von Themen, die Wirtschaft, Politik und Medien beschäftigen.

Umfangreiche Daten zu Gesundheit, Gesundheitswesen, Bildung, Soziales  ...
Gehört in jeden guten SozialarbeiterInnenhaushalt.

Website mit Download als PDF 697 Seiten

Regierungsstrategie „Gut leben in Deutschland"

Mit der Regierungsstrategie „Gut leben in Deutschland – was uns wichtig ist“ rückt die Bundesregierung die Lebensqualität in den Fokus ihres Regierungshandelns. Sie soll Maßstab für eine erfolgreiche Politik werden. Was aber verstehen die Menschen konkret unter einem „guten Leben“? Dies zeigte sich im Bürgerdialog der Bundesregierung. ...

Download  Bericht der Bundesregierung zur Lebensqualität in Deutschland 
Abschnitt II. 1 Gesund durchs Leben


Website Regierungsstrategie „Gut leben in Deutschland – was uns wichtig ist“ 

Website Bürgerdialog



Montag, 17. Oktober 2016

Was meint die Bevölkerung zur solidarischen und zur privaten Krankenversicherung?

Parität in der gesetzlichen Krankenversicherung Ergebnisse einer telefonischen Befragung. 
TNS Infratest Politikforschung im Auftrag der IG Metall, August 2016
Link zur Pressmitteilung, siehe hier auch digitale Pressemappe 
Link Meldung im Deutschen Ärzteblatt

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Wunder wirken Wunder. Eckart von Hirschhausen

Eckart von Hirschhausen liest aus seinem neuen Buch Link

Recht auf Profit? TTIP. CETA, Gesundheit

Warum schädigt neoliberaler Freihandel die Gesundheit? Welche Erfahrung mit Freihandelsabkommen und ihren gesundheitlichen Auswirkungen gibt es bereits? In welcher historischen Tradition der Herrschaftssicherung stehen TTIP und CETA? Diese und viele andere Fragen beantwortet die Broschüre „Recht auf Profit?“, herausgegeben von medico international und dem Forum Umwelt und Entwicklung, 
Link

Dienstag, 4. Oktober 2016

Diagnose Gier – werden wir beim Arzt abgezockt? Hart aber fair

Sendung vom 26.09.2016. Verfügbar bis 23.09.2017
Sehenswerte Sendung, berührt eine Reihe von Themen aus dem Unterricht.
Link
Schauen bzw. hören Sie, was Andreas Gassen von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung in Minute 11 über die Wirtschaftlichkeitsgrundsatz der Gesetzlichen Krankenversicherung sagt und checken Sie gegen, was darüber in meinem Lehrbuch Sozialmedizin auf S. 273 ff. steht.


Ungleichheit in Deutschland. Artikelserie in der SZ

"Immer reicher, immer ärmer - wie wächst Deutschland wieder zusammen?" - Diese Frage hat unsere Leser in der zwölften Runde des Projekts Die Recherche am meisten interessiert. Um sie zu beantworten, haben wir für Sie recherchiert und ein Dossier aus Analysen, Interviews, Reportagen und Videos zusammengestellt. Link

Dienstag, 27. September 2016

Sozialpolitischer Amok. Was tun gegen die Enthemmung der Gewalt?

Beitrag von Thomas Gebauer, medico international

Link

Zum bedauerlichen Zustand der herrschenden Politik gehört, dass sie immer wieder erstaunt auf Missstände reagiert, die sie zuvor selbst befördert hat. Das ist die Lehre aus dem multiplen Krisengeschehen der zurückliegenden Jahrzehnte. Der Klimawandel, der Hunger, die Finanzkrise, die sogenannte Flüchtlingskrise, die vielen kriegerischen Konflikte, die heute allerorten für Verheerungen sorgen, aber auch die Enthemmung der Gewalt, die hierzulande zu beklagen ist, sind nicht plötzlich vom Himmel gefallen, sondern Ergebnis einer Politik, die sich mehr und mehr den Vorgaben einer auf Wachstum und Rendite ausgerichteten Ökonomie unterworfen hat. (...)

Dienstag, 5. Juli 2016

Krankheiten besiegen? Die Perspektive einer Chemikerin

Zum Thema Modelle von Krankheit und Gesundheit 

In einer Beilage zur ZEIT in der vergangenen Woche antwortet eine Wissenschaftlerin auf die Frage:
"Werden wir die schweren Krankheiten besiegen?"


Dorothea Fiedler, Direktorin am Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie und Professorin an der Humboldt-Universität in Berlin. Die Chemikerin erforscht unter anderem, welche Rolle Phosphatverbindungen beim Krebswachstum spielen.

Ich bin Grundlagenforscherin und arbeite auf Zellniveau. Unser Arbeitsfeld ist im Durchschnitt also nur einen vierzigstel Millimeter groß. Doch auch wenn wir die Zelle in den nächsten 20 Jahren sicher nicht vollends erforscht haben werden - Ich bin sicher, dass wir bis dahin die Rätsel vieler Erkrankungen gelöst haben werden.
Ich träume davon, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft über einen vollständigen Bauplan der menschlichen Zelle mit all ihren Bausteinen verfügen: also eine Karte, auf der alle Moleküle mit ihren Funktionen verzeichnet sind. Ich stelle mir diese wie einen Stadtplan vor, der so genau ist, dass er individuelle Informationen und Bewegungsmuster der Bewohner enthält. Wer wohnt wo, kommuniziert wann mit wem - und warum? 
Erst wenn wir solch einen Plan haben, können wir genau verstehen, was in einer kranken Zelle verkehrt läuft, warum - um im Bild zu bleiben – eine Ampel rot zeigt, aber sich keiner darum schert. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Obwohl wir mittlerweile eine große Anzahl von Zellbausteinen identifiziert haben, sind die Wechselwirkungen dieser Bausteine mit ihrer Umgebung häufig noch unbekannt. Wir untersuchen die einzelnen Zellbausteine mit Hilfe hochauflösender Verfahren. Unser Ziel ist, die Funktionen und Wechselwirkungen auf molekularer Ebene zu beschreiben. Kennen wir diese im einzelnen, können wir anfangen, sie zu beeinflussen, sobald dieses Zusammenspiel gestört ist. Welche Prozesse etwa sind dafür verantwortlich, dass Tumore entstehen und sich Metastasen ansiedeln? Indem wir uns auf die mikroskopisch kleine Welt der Zelle und ihrer Bausteine konzentrieren, gewinnen wir Erkenntnisse über die Ursachen von Krankheiten und können neue Wirkstoffe entwickeln. Ein solcher Plan wäre im Kampf gegen Krebs, Parkinson, Diabetes und andere Erkrankungen also ein riesiger Fortschritt. 

Ein Beispiel aus unserer Forschung: die Übergewichtigkeit. Es gibt in den Zellen eine Gruppe von Botenstoffen, die bei Übergewicht und bei Diabetes 2 eine wichtige Rolle spielen. Mäuse, die ein bestimmtes Enzym zur Herstellung dieser Botenstoffe nicht besitzen, können viel mehr fressen, ohne Fett anzusetzen. Diese Botenstoffe hängen also unmittelbar mit der  Fettleibigkeit zusammen, und ich hoffe, dass wir vielen Übergewichtigen bald helfen können.

Kommentar: Ein Prise Dahlgren-Whitehead (s.a. Lehrbuch Sozialmedizin – Public Health – Gesundheit, 3. Auflage S. 29 ff.) würde der Professorin gut tun.

Sporteinheiten verbessern den Lernerfolg

Meldung im Ärzteblatt Link

Abstract der Studie in Current Biology Link

Sonntag, 3. Juli 2016

Experimentelle Studien / Beobachtungsstudien, Korrelation / Kausalität: aktueller Lesetipp

Im Unterricht (1.04 Einführung in die Gesundheitswissenschaften) haben wir uns mit Beobachtungsstudien (Kohortenstudien, Fall-Kontroll-Studien) und randomisierte kontrollierte Studien (RCT) befasst. Dabei haben wir über die Verlässlichkeit, die interne Validität der Studienergebnisse, gesprochen und über die externe Validität, die Verallgemeinerungsfähigkeit. 

Das Fazit lautet, dass die interne Validität methodisch gut durchgeführter RCTs hoch ist und zwar höher als die jeder anderen Studienform, ganz schlicht weil die Störfaktoren, also andere Wirkfaktoren (zB Merkmale, Verhaltensweisen) von vornherein kontrolliert sind. 

In Beobachtungsstudien kann die Vergleichbarkeit der Gruppen erst im Nachhinein herzgestellt werden. Dafür ist vorab zu überlegen, welche Störfaktoren relevant sein könnten, diese sind zu messen und anschließend mit statistischen Methoden "unschädlich" zu machen  – "Störfaktoren kontrollieren", wie es in der Sprache der Epidemiologen und Statistiker heißt.
Klar sollte auch sein: RCTs (und systematische Übersichten von RCTs) sind der Goldstandard für die Wirkungen, die Wirksamkeit, den Nutzen und den Schaden von Interventionen / Behandlungen. Und zwar ganz schlicht, weil sie den fairen Vergleich zweier Methoden/Interventionen/Behandlungen/Beratungsmethoden usw. ermöglichen. Ergebnisse von RCTs können also getrost kausal interpretiert werden während Beobachtungsstudien statistische Zusammenhänge (Korrelationen/Assoziationen) ergeben, die mit Sorgfalt und Zurückhaltung und mit Hilfe der Anhaltspunkte von Hill auf die Wahrscheinlichkeit geprüft werden müssen, ob dieser Zusammenhang kausal sein könnte.


Eine interessante vertiefende Diskussion zu interner und externe Validität wird gerade  im ScienceBlog von Joseph Kuhn. geführt. Darin hat sich auch Jürgen Windeler zu Wort gemeldet, der Leiter des IQWiG (siehe zB Methodenpapier, liest sich wie ein gutes Lehrbuch) und der Wissenschaftsjournalist Christian Weymayr, der sich u.a.mit Studien zur Homöopathie befasst.

Praxisnähe versus methodische Stringenz? Ein Streit zwischen Jürgen Windeler und Harald Walach Link

Freitag, 1. Juli 2016

"Geschenke jeder Art sind abzulehnen"

Arzt und Autor David Klemperer fordert mehr Distanz zwischen Ärzten und Pharma. Transparenz allein genüge nicht.

Montag, 27. Juni 2016

Darmkrebs-Früherkennung: Entscheidungshilfe des IQWiG

23.06.2016
Darmkrebs-Screening: Entwürfe für Einladungsschreiben und Entscheidungshilfe liegen vor

Frauen und Männer beim persönlichen Abwägen von Nutzen und Schaden besser unterstützen / IQWiG bittet um Stellungnahmen Link

Vorbericht Website

Vorbericht Download – Einladungsschreiben mit verbaler und graphischer Darstellung von Nutzen und Schreiben im Anhang nach S. 212

Mittwoch, 22. Juni 2016

Ganz am Ende

Im Leben ist nur eines sicher: der Tod. Doch was genau passiert im Körper und im Geist, wenn ein Mensch stirbt? Eine Chronik der letzten Tage.

Lesenswerter Beitrag, SZ-Magazin 16.6.2016 Link

Montag, 13. Juni 2016

Der (offizielle) Drogen- und Suchtbericht 2016

Website Drogen- und Suchtbericht

Pressemitteilung

Bericht

Website Drogenbeauftragte der Bundesregierung


Auch wichtig: 
Drogenaffinitätsstudie der BZgA Link

Dienstag, 7. Juni 2016

Montag, 6. Juni 2016

A Weekend in Chicago: Where Gunfire Is a Terrifying Norm

Journalisten der New York Times haben vom 27. bis 29. Mai 2016 alle Orte in Chicago besucht, an denen Schusswaffengebrauch stattfand  Link – eine Art Feldstudie, die tiefe Einblicke in die Sozialstrukturen von Chicago bietet.

Donnerstag, 2. Juni 2016

Schlau(er) werden durch Lesen: Research on Social Work Practice

Die Soziale Arbeit in Deutschland und an unserer Fakultät hat noch Luft nach oben, was die Nutzung von Forschung für das Erlernen und Praktizieren der Sozialen Arbeit betrifft – das ist zumindest mein Eindruck.
Ein Grund dafür ist m.E. die zögerliche oder gar fehlende Nutzung angloamerikanischer Literatur durch Sozialpädagogen. 
Um dem ein wenig entgegenzuwirken, stelle ich Ihnen hier meine englischsprachige Lieblingsfachzeitschrift aus dem Bereich Social Work vor:

Research on Social Work Practice Link

Die Volltexte sind für OTH-Angehörige frei.
Einige Beiträge  aus der Juli 2016-Ausgabe, die vielleicht auch Sie interessant finden:


  • Sigrún Júlíusdóttir. Editorial. 
  • To Empower a Profession Donwload
    Beitrag eines skandinavischen Autors über die Notwendigkeit einer Forschung, die nach Antworten  auf Fragen des Berufsalltags sucht – TeilnehmerInnen meiner EiwA-Kurse wissen – PICO dient zur Entwicklung dieser Fragen

    Positive Psychology Intervention to Alleviate Child Depression and Increase Life Satisfaction: A Randomized Clinical Trial     Download
    Untersuchung einer psychologischen Intervention in einer randomisierten kontrollierten Studie

    The Effects of Social Service Contact on Teenagers in England Link 
    Macht es einen Unterschied, ob Jugendliche Kontakt mit dem Social Service haben? Ergebnisse einer Kohortenstudie

    Book Review: From evidence to outcomes in child welfare: An international reader Download 
    Das besprochene Buch befasst sich umfassend und kritisch mit Fragen der Sozialen Arbeit im Kind- und Jugendbereich. Das Buch zeigt, dass es in diesem Bereich eine Vielzahl von Studien gibt. 

    Solution-Focused Brief Therapy With Substance-Using IndividualsA Randomized Controlled Trial Study Download

    Research on Social Work Practice erscheint monatlich. Sie können sich die  aktuellen Inhaltsverzeichnisse per Email zusenden lassen Link









    Dienstag, 24. Mai 2016

    Rauchen Raucher gerne?


    Befragung von 1528 Raucherinnen im Alter von 50 bis 74 Jahren.
    76 % berichten von mindestens einem Rauchstoppversuch in der Vergangenheit. Bei vorbestellenden Risikokonditionen nahm dieser Anteil weiter zu und erreichte bei Patienten mit bekannter Herz-Kreislauf-Erkrankung 89%. Lediglich 11 % der Raucher zeigten sich mit ihrem Rauchverhalten zufrieden. 30 % der Probanden gaben an, weniger rauchen zu wollen und 59 % erklärten, dass sie gerne ganz aufhören würden.

    Schlussfolgerung der Autoren:
    Die Mehrheit der Raucher in der älteren Generation der deutschen Bevölkerung möchte das Rauchen aufgeben und hat dies wiederholt erfolglos versucht.Besonders komorbide Risikopatienten, deren Zahl durch den demografischen Wandel weiter steigen wird, sind motiviert  und würden besonders von einer effizienten Raucherentwöhnung profitieren. Der geradezu zynischen Darstellung des Rauchens als selbstbestimmtem „Lifestyle“ muss aufs Deutlichste entgegengetreten werden.

    Breitling LP, Rothenbacher D, Stegmaier C, Raum E, Brenner H: Aufhörversuche und -wille bei älteren Rauchern: 
    Epidemiologische Beiträge zur Diskussion um "Lifestylle" versus "Sucht". Dtsch Arztebl 2009, 106(27):451-455. Link

    Montag, 23. Mai 2016

    Krankenkassen: Solidargedanke in Gefahr?

    Informativer Beitrag im Deutschen Ärzteblatt vom 13.5.2016. 
    Interview mit den Chefs von großen Krankenkassen Link  PDF-Download

    "Forschung im Nationalen Krebsplan" – Politik für Shared Decision Making

    19. Mai 2016
    Auf Einladung des Bundesgesundheitsministeriums findet heute die Abschlussveranstaltung des Förderschwerpunktes "Forschung im Nationalen Krebsplan" in Berlin statt. Die Partner im Nationalen Krebsplan und Vertreter zahlreicher medizinischer Fachrichtungen tauschen sich erstmals über die Ergebnisse der geförderten Vorhaben aus, die wichtige Erkenntnisse zur Verbesserung der Patientenorientierung, Psychoonkologie und Krebsfrüherkennung liefern.
    Programm der Abschlussveranstaltung Link

    Nationaler Krebsplan Link
    Ziel 11a des NKP: Verbesserung der Informationsangebote für Krebskranke und ihre Angehörigen Link   
    Ziel 1 - Inanspruchnahme Krebsfrüherkennung Link



    Prof. Dr. Anke Steckelberg erklärt Gesundheitsminister Größe das Konzept der Decision Nurses






    Freitag, 20. Mai 2016

    Sind Schockbilder auf Zigarettenpackungen wirksam?

    Schockbilder sind sinnlose Anti-Werbung
     ..., meint der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie Link 
    Der Staat solle daher mit der Entmündigung und Bevormundung der Verbraucher aufhöre.

    Graphische Warnungen auf Zigarettenschachtel sind effektiv:
    Implications of Graphic Cigarette Warning Labels on Smoking Behavior: An International Perspective. Journal of Cancer Prevention, März 2016 Download


    Schockierende Fotos auf Zigarettenpackungen werden von Rauchern eher wahrgenommen. Forum Gesundheitspolitik  Link


    Standpunkt der Tabakindustrie: 
    Totalwerbeverbot: Die Republik wird zum Nanny State. VdR warnt vor Maßlosigkeit des Gesetzgebers und mahnt zur Rückkehr zu einem aufgeklärten Verbraucher-Leitbild Link

    Montag, 9. Mai 2016

    Freunde zu haben ist gesund

    SZ 8.5.2016 Psychosomatik. Schön, dass du da bist

    Ein großer Freundeskreis fühlt sich nicht nur gut an, sondern lindert auch Schmerzen. Sozial eingebunden zu sein, wirkt sich zudem günstig auf Herz, Kreislauf und Immunsystem aus. Link

    Studie dazuJohnson KVA, Dunbar RIM. Pain tolerance predicts human social network size. Scientific Reports  Link




     

    Sonntag, 8. Mai 2016

    Aus „Gib AIDS keine Chance“ wird LIEBESLEBEN.

    „Gib AIDS keine Chance“ der BZgA gilt zurecht als eine vorbildliche Kampagne. 
    Nach fast 30 Jahren wird sie nun als Informationskampagne LIEBESLEBEN fortgeführt.
    Link

    HIV/AIDS-Kampagne im Lehrbuch Sozialmedizin 3. Auflage, S. 206-208

    Samstag, 7. Mai 2016

    Diskussion um Harm Reduction bei Opiatabhängigen erreicht die CSU

    Ein interessanter Artikel aus der App der Süddeutschen Zeitung:
    Bayern, 03.05.2016

    Streit in der CSU

    Bezirke fordern Fixerstuben
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    Von Dietrich Mittler

    314 Drogentote gab es im Freistaat im vergangenen Jahr, und das Sterben setzt sich fort. Vor wenigen Wochen erst wurden im mittelfränkischen Gunzenhausen zwei Süchtige tot neben ihren Drogenutensilien aufgefunden.

    Aus Sicht der bayerischen Bezirke sollten nun endlich in den Ballungszentren des Freistaats sogenannte Drogenkonsumräume zumindest als Versuchsprojekte gestattet werden. "Es ist höchste Zeit zu handeln", sagte Josef Mederer, der Präsident des Bayerischen Bezirketags am Montag.

    Nicht minder deutlich hat sich Mederer (CSU) bereits in der Bayerischen Staatszeitung zu Wort gemeldet - mit Aussagen, die absolut konträr zur offiziellen Linie der Staatsregierung stehen. Der Bezirketagspräsident betonte darin: Bei den geforderten Drogenkonsumräumen gehe es "schließlich nicht darum, irgendwelche rechtsfreien Räume für heroinabhängige Personen" zu schaffen. "Vielmehr sind diese Einrichtungen eine Überlebenshilfe für eine kleine Gruppe von schwer suchtkranken Menschen", schrieb der oberbayerische Politiker in seinem Leitartikel.

    Von Seiten der SPD und der Grünen ist die Staatsregierung solche Forderungen ja gewohnt. Nicht aber von einem so profilierten Mann aus den eigenen Reihen wie Josef Mederer. Entsprechend deutlich fiel nun die Erwiderung von Gesundheitsministerin Melanie Huml aus. Der Vorstoß des Bayerischen Bezirketags zu diesem Thema zeige, "dass es dort Gesprächsbedarf gibt", teilte die Ministerin in einem Statement mit. Ihr Ziel sei eine Versachlichung der Debatte. "Es gibt gute Gründe für die Ablehnung von Drogenkonsumräumen in Bayern", betonte Huml darin.

    Mit dieser Aussage wiederum kann Mederer wenig anfangen. "Es gibt mit Sicherheit auch gute Gründe für Drogenkonsumräume", sagte er und fügte hinzu: "Wir sehen die Dinge ja nicht ideologisch, sondern auch wir wollen eine sachliche und konstruktive Diskussion." Immerhin, so arbeitete er heraus, sei man sich ja in einer Sache absolut einig: "Der Anstieg der Zahl der Drogentoten ist besorgniserregend." Diesen Satz hatte auch Gesundheitsministerin Huml wortwörtlich gebraucht.

    Zumindest das Infektionsrisiko soll gesenkt werden
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    Nun aber gehe es darum, einen gangbaren Weg zu finden, um die Zahl der Drogenopfer massiv zu senken. Hier gehen die Ansichten allerdings weit auseinander. Vor mehr als 20 Jahren waren in Hamburg und Frankfurt Deutschlands erste Drogenkonsumräume eröffnet worden. Inzwischen gibt es sie in einer Reihe von Bundesländern, ermöglicht durch einen Beschluss der Bundesregierung aus dem Jahre 2002.

    In den Räumen - im Volksmund auch abfällig "Fixerstuben" oder "Druckräume" genannt - sollen Süchtige aus Sicht der Befürworter "hygienisch und stressfrei" in geschützter Atmosphäre ihre mitgebrachten Drogen konsumieren können. Mit diesen Räumen werde "zumindest das Infektionsrisiko von Krankheiten wie HIV oder Hepatitis eingedämmt", sagt Kathrin Sonnenholzner, die Gesundheitsexpertin der SPD im Landtag. Nachweislich werde zudem auch die Todesrate durch Überdosen gesenkt.

    Josef Mederer ist sich überdies sicher, dass Suchtkranke in Drogenkonsumräumen auch eher mit niederschwelligen Beratungsdiensten in Kontakt treten können und so leichter einen Weg aus ihrer Sucht finden. "In deutschen Großstädten, in denen es die Konsumräume seit längerem gibt, ist die Zahl der Drogentoten stetig gesunken", sagte er.

    Das sieht Gesundheitsministerin Huml ganz anders: Die Darstellung, dass der Verzicht auf Drogenkonsumräume der Grund für den Anstieg der Zahl von Drogentoten sei, sei "reine Spekulation". Außerdem sei es ein Widerspruch, wenn einerseits der Besitz und Erwerb von Rauschgift strafrechtlich verfolgt werde, "andererseits aber der Konsum von illegal beschafftem Rauschgift in Drogenkonsumräumen staatlicherseits erleichtert und geschützt wird".

    In Bayern gebe es bereits Netze niedrigschwelliger Hilfen für Suchtkranke, sagte Huml. Sie sei auch entschlossen, die Präventionsmaßnahmen in diesem Bereich weiter zu stärken, betonte sie. Mederer indes bleibt dabei, es sei an der Zeit, auch in Bayern einen Schritt weiter zu gehen. Rechtlich habe der Bund den Weg dafür längst frei gemacht. 


    Bayernkurier 23.03.2016 
    Drogen. Stuben für Süchtige in den Brennpunktstädten   Link

    Mittwoch, 4. Mai 2016

    DHS fordert: Preiserhöhungen, Angebotsreduzierung und Werbeeinschränkungen

    Jahrbuch Sucht 2016 - Daten und Fakten 
    Pressemitteilung zum Jahrbuch Sucht  Link

    Meldung aerzteblatt.de 

    Suchtreport: Verband fordert höhere Preise und Werbeverbote   Link

    Dienstag, 3. Mai 2016

    Sozialversicherung im Jahr 2015 mit 1,2 Milliarden Euro Über­schuss

    Statistisches Bundesamt Pressemitteilung vom 29.04.2016  Link

    Gesetzliche Krankenversicherung 2015
    Einnahmen 212,3 Mrd. Euro
    Ausgaben   215,4 Mrd. Euro


    Datenreport 2016 – ein umfassender Sozialbericht für Deutschland

    Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung Link

    Pflichtlektüre für Professionelle im Sozialbereich

    Sonntag, 1. Mai 2016

    Wie ticken Jugendliche 2016?


    Lebenswelten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland

    3. SINUS-JugendstudieZeichnet zusammen mit der Shell Jugendstudie, der World Visions Kinderstudie, der McDonald’s Ausbildungsstudie und den Kinder-und Jugendberichten der Bundesregierung ein Bild der Lebenslagen junger Leute in Deutschland

    Studie: Open access Download als PDF




    Gleiche Lernchancen für alle im Ganztag? Fehlanzeige. Studie der Bertelsmann Stiftung

    28.4.2016
    Ganztagsschulen sollen Schüler individuell fördern. Doch es fehlen deutschlandweite Standards. Die Studie zeigt: Die Ausweitung der Lernzeit auf den Nachmittag passt oft nicht zur personellen Ausstattung in den Schulen. Website 

    Studie 
    Die landesseitige Ausstattung gebundener Ganztagsschulen mit personellen Ressourcen
    Ein Bundesländervergleich
    Website
    PDF

    Donnerstag, 28. April 2016

    "Selbsthilfe und Empowerment"


    NAKOS Info 114 
    Schwerpunktheft  "Selbsthilfe und Empowerment"

    Hrsg.: Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)


    Im Lehrbuch Sozialmedizin – Public Health – Gesundheitswissenschaften (3. Auflage) eine knappe und kritische Darstellung des irgendwie sehr attraktiven aber auch unscharfen Empowercment-Konzeptes (S. 73-74).

    Dienstag, 12. April 2016

    Was Patienten wirklich hilft. Mehr Qualität in der Medizin

    Sendung auf SWR2 M 11.2.2016von Martina Keller
    Was Patienten wirklich hilftMehr Qualität in der Medizin



    Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind im Kreis Cloppenburg die Mandeln herausgenommen bekommt, ist achtmal höher als im Kreis Rosenheim. Ähnlich sieht es bei Blinddarm- oder Prostata-Operationen aus. Allein mit medizinischer Notwendigkeit lassen sich die krassen Unterschiede nicht erklären. Wahrscheinlicher ist: Ärzte setzen manche medizinische Therapien zu oft ein, während sie andere vernachlässigen. Die Arbeitsgemeinschaft Medizinischer Fachgesellschaften will diesem Missstand ein Ende bereiten. 


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