Dienstag, 24. Mai 2016

Rauchen Raucher gerne?


Befragung von 1528 Raucherinnen im Alter von 50 bis 74 Jahren.
76 % berichten von mindestens einem Rauchstoppversuch in der Vergangenheit. Bei vorbestellenden Risikokonditionen nahm dieser Anteil weiter zu und erreichte bei Patienten mit bekannter Herz-Kreislauf-Erkrankung 89%. Lediglich 11 % der Raucher zeigten sich mit ihrem Rauchverhalten zufrieden. 30 % der Probanden gaben an, weniger rauchen zu wollen und 59 % erklärten, dass sie gerne ganz aufhören würden.

Schlussfolgerung der Autoren:
Die Mehrheit der Raucher in der älteren Generation der deutschen Bevölkerung möchte das Rauchen aufgeben und hat dies wiederholt erfolglos versucht.Besonders komorbide Risikopatienten, deren Zahl durch den demografischen Wandel weiter steigen wird, sind motiviert  und würden besonders von einer effizienten Raucherentwöhnung profitieren. Der geradezu zynischen Darstellung des Rauchens als selbstbestimmtem „Lifestyle“ muss aufs Deutlichste entgegengetreten werden.

Breitling LP, Rothenbacher D, Stegmaier C, Raum E, Brenner H: Aufhörversuche und -wille bei älteren Rauchern: 
Epidemiologische Beiträge zur Diskussion um "Lifestylle" versus "Sucht". Dtsch Arztebl 2009, 106(27):451-455. Link

Montag, 23. Mai 2016

Krankenkassen: Solidargedanke in Gefahr?

Informativer Beitrag im Deutschen Ärzteblatt vom 13.5.2016. 
Interview mit den Chefs von großen Krankenkassen Link  PDF-Download

"Forschung im Nationalen Krebsplan" – Politik für Shared Decision Making

19. Mai 2016
Auf Einladung des Bundesgesundheitsministeriums findet heute die Abschlussveranstaltung des Förderschwerpunktes "Forschung im Nationalen Krebsplan" in Berlin statt. Die Partner im Nationalen Krebsplan und Vertreter zahlreicher medizinischer Fachrichtungen tauschen sich erstmals über die Ergebnisse der geförderten Vorhaben aus, die wichtige Erkenntnisse zur Verbesserung der Patientenorientierung, Psychoonkologie und Krebsfrüherkennung liefern.
Programm der Abschlussveranstaltung Link

Nationaler Krebsplan Link
Ziel 11a des NKP: Verbesserung der Informationsangebote für Krebskranke und ihre Angehörigen Link   
Ziel 1 - Inanspruchnahme Krebsfrüherkennung Link



Prof. Dr. Anke Steckelberg erklärt Gesundheitsminister Größe das Konzept der Decision Nurses






Freitag, 20. Mai 2016

Sind Schockbilder auf Zigarettenpackungen wirksam?

Schockbilder sind sinnlose Anti-Werbung
 ..., meint der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie Link 
Der Staat solle daher mit der Entmündigung und Bevormundung der Verbraucher aufhöre.

Graphische Warnungen auf Zigarettenschachtel sind effektiv:
Implications of Graphic Cigarette Warning Labels on Smoking Behavior: An International Perspective. Journal of Cancer Prevention, März 2016 Download


Schockierende Fotos auf Zigarettenpackungen werden von Rauchern eher wahrgenommen. Forum Gesundheitspolitik  Link


Standpunkt der Tabakindustrie: 
Totalwerbeverbot: Die Republik wird zum Nanny State. VdR warnt vor Maßlosigkeit des Gesetzgebers und mahnt zur Rückkehr zu einem aufgeklärten Verbraucher-Leitbild Link

Montag, 9. Mai 2016

Freunde zu haben ist gesund

SZ 8.5.2016 Psychosomatik. Schön, dass du da bist

Ein großer Freundeskreis fühlt sich nicht nur gut an, sondern lindert auch Schmerzen. Sozial eingebunden zu sein, wirkt sich zudem günstig auf Herz, Kreislauf und Immunsystem aus. Link

Studie dazuJohnson KVA, Dunbar RIM. Pain tolerance predicts human social network size. Scientific Reports  Link




 

Sonntag, 8. Mai 2016

Aus „Gib AIDS keine Chance“ wird LIEBESLEBEN.

„Gib AIDS keine Chance“ der BZgA gilt zurecht als eine vorbildliche Kampagne. 
Nach fast 30 Jahren wird sie nun als Informationskampagne LIEBESLEBEN fortgeführt.
Link

HIV/AIDS-Kampagne im Lehrbuch Sozialmedizin 3. Auflage, S. 206-208

Samstag, 7. Mai 2016

Diskussion um Harm Reduction bei Opiatabhängigen erreicht die CSU

Ein interessanter Artikel aus der App der Süddeutschen Zeitung:
Bayern, 03.05.2016

Streit in der CSU

Bezirke fordern Fixerstuben
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Von Dietrich Mittler

314 Drogentote gab es im Freistaat im vergangenen Jahr, und das Sterben setzt sich fort. Vor wenigen Wochen erst wurden im mittelfränkischen Gunzenhausen zwei Süchtige tot neben ihren Drogenutensilien aufgefunden.

Aus Sicht der bayerischen Bezirke sollten nun endlich in den Ballungszentren des Freistaats sogenannte Drogenkonsumräume zumindest als Versuchsprojekte gestattet werden. "Es ist höchste Zeit zu handeln", sagte Josef Mederer, der Präsident des Bayerischen Bezirketags am Montag.

Nicht minder deutlich hat sich Mederer (CSU) bereits in der Bayerischen Staatszeitung zu Wort gemeldet - mit Aussagen, die absolut konträr zur offiziellen Linie der Staatsregierung stehen. Der Bezirketagspräsident betonte darin: Bei den geforderten Drogenkonsumräumen gehe es "schließlich nicht darum, irgendwelche rechtsfreien Räume für heroinabhängige Personen" zu schaffen. "Vielmehr sind diese Einrichtungen eine Überlebenshilfe für eine kleine Gruppe von schwer suchtkranken Menschen", schrieb der oberbayerische Politiker in seinem Leitartikel.

Von Seiten der SPD und der Grünen ist die Staatsregierung solche Forderungen ja gewohnt. Nicht aber von einem so profilierten Mann aus den eigenen Reihen wie Josef Mederer. Entsprechend deutlich fiel nun die Erwiderung von Gesundheitsministerin Melanie Huml aus. Der Vorstoß des Bayerischen Bezirketags zu diesem Thema zeige, "dass es dort Gesprächsbedarf gibt", teilte die Ministerin in einem Statement mit. Ihr Ziel sei eine Versachlichung der Debatte. "Es gibt gute Gründe für die Ablehnung von Drogenkonsumräumen in Bayern", betonte Huml darin.

Mit dieser Aussage wiederum kann Mederer wenig anfangen. "Es gibt mit Sicherheit auch gute Gründe für Drogenkonsumräume", sagte er und fügte hinzu: "Wir sehen die Dinge ja nicht ideologisch, sondern auch wir wollen eine sachliche und konstruktive Diskussion." Immerhin, so arbeitete er heraus, sei man sich ja in einer Sache absolut einig: "Der Anstieg der Zahl der Drogentoten ist besorgniserregend." Diesen Satz hatte auch Gesundheitsministerin Huml wortwörtlich gebraucht.

Zumindest das Infektionsrisiko soll gesenkt werden
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Nun aber gehe es darum, einen gangbaren Weg zu finden, um die Zahl der Drogenopfer massiv zu senken. Hier gehen die Ansichten allerdings weit auseinander. Vor mehr als 20 Jahren waren in Hamburg und Frankfurt Deutschlands erste Drogenkonsumräume eröffnet worden. Inzwischen gibt es sie in einer Reihe von Bundesländern, ermöglicht durch einen Beschluss der Bundesregierung aus dem Jahre 2002.

In den Räumen - im Volksmund auch abfällig "Fixerstuben" oder "Druckräume" genannt - sollen Süchtige aus Sicht der Befürworter "hygienisch und stressfrei" in geschützter Atmosphäre ihre mitgebrachten Drogen konsumieren können. Mit diesen Räumen werde "zumindest das Infektionsrisiko von Krankheiten wie HIV oder Hepatitis eingedämmt", sagt Kathrin Sonnenholzner, die Gesundheitsexpertin der SPD im Landtag. Nachweislich werde zudem auch die Todesrate durch Überdosen gesenkt.

Josef Mederer ist sich überdies sicher, dass Suchtkranke in Drogenkonsumräumen auch eher mit niederschwelligen Beratungsdiensten in Kontakt treten können und so leichter einen Weg aus ihrer Sucht finden. "In deutschen Großstädten, in denen es die Konsumräume seit längerem gibt, ist die Zahl der Drogentoten stetig gesunken", sagte er.

Das sieht Gesundheitsministerin Huml ganz anders: Die Darstellung, dass der Verzicht auf Drogenkonsumräume der Grund für den Anstieg der Zahl von Drogentoten sei, sei "reine Spekulation". Außerdem sei es ein Widerspruch, wenn einerseits der Besitz und Erwerb von Rauschgift strafrechtlich verfolgt werde, "andererseits aber der Konsum von illegal beschafftem Rauschgift in Drogenkonsumräumen staatlicherseits erleichtert und geschützt wird".

In Bayern gebe es bereits Netze niedrigschwelliger Hilfen für Suchtkranke, sagte Huml. Sie sei auch entschlossen, die Präventionsmaßnahmen in diesem Bereich weiter zu stärken, betonte sie. Mederer indes bleibt dabei, es sei an der Zeit, auch in Bayern einen Schritt weiter zu gehen. Rechtlich habe der Bund den Weg dafür längst frei gemacht. 


Bayernkurier 23.03.2016 
Drogen. Stuben für Süchtige in den Brennpunktstädten   Link

Mittwoch, 4. Mai 2016

DHS fordert: Preiserhöhungen, Angebotsreduzierung und Werbeeinschränkungen

Jahrbuch Sucht 2016 - Daten und Fakten 
Pressemitteilung zum Jahrbuch Sucht  Link

Meldung aerzteblatt.de 

Suchtreport: Verband fordert höhere Preise und Werbeverbote   Link

Dienstag, 3. Mai 2016

Sozialversicherung im Jahr 2015 mit 1,2 Milliarden Euro Über­schuss

Statistisches Bundesamt Pressemitteilung vom 29.04.2016  Link

Gesetzliche Krankenversicherung 2015
Einnahmen 212,3 Mrd. Euro
Ausgaben   215,4 Mrd. Euro


Datenreport 2016 – ein umfassender Sozialbericht für Deutschland

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung Link

Pflichtlektüre für Professionelle im Sozialbereich

Sonntag, 1. Mai 2016

Wie ticken Jugendliche 2016?


Lebenswelten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland

3. SINUS-JugendstudieZeichnet zusammen mit der Shell Jugendstudie, der World Visions Kinderstudie, der McDonald’s Ausbildungsstudie und den Kinder-und Jugendberichten der Bundesregierung ein Bild der Lebenslagen junger Leute in Deutschland

Studie: Open access Download als PDF




Gleiche Lernchancen für alle im Ganztag? Fehlanzeige. Studie der Bertelsmann Stiftung

28.4.2016
Ganztagsschulen sollen Schüler individuell fördern. Doch es fehlen deutschlandweite Standards. Die Studie zeigt: Die Ausweitung der Lernzeit auf den Nachmittag passt oft nicht zur personellen Ausstattung in den Schulen. Website 

Studie 
Die landesseitige Ausstattung gebundener Ganztagsschulen mit personellen Ressourcen
Ein Bundesländervergleich
Website
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