Mittwoch, 27. November 2013

Datenreport 2013. Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland

... muss jede Sozialpädagogin kennen.

Herausgeber:
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und Statistisches Bundesamt

Pressmitteilung WZB 26.11.2013 Link
Download des Reports Link
Beitrag zum Report im Forum Gesundheitspolitik Link




Samstag, 23. November 2013

"Hogwarts bald auch in Traunstein" – Hochschule für Homöopathie

Beitrag im Blog Gesundheits-Check von Joseph Kuhn zur geplanten Homöopathie-Hochschule in Traunstein.

Komplementäre und alternative Medizin incl. Homöopathie im  Lehrbuch Sozialmedizin – Public – Health – Gesundheitswissenschaften (2. Auflage) S. 173 ff. Darin Begründungd der Forderung, medizinische Behandlungen nur nach ihrem im fairen Vergleich geprüften Patientennutzen zu bewerten und Begriffe wie Schulmedizin, alternative Medizin und Naturheilkunde usw. auf den Müllhaufen der Geschichte zu werfen.


Krankenhauskosten 2012

Pressemitteilung Statistisches Bundesamt 21.11.2012

Krankenhaus kosten 2012
  • Gesamtkosten der Krankenhäuser 86,6 Mrd. Euro (2011: 83,4 Mrd. Euro)
    Personalkosten 51,9 Mrd. Euro, Sachkosten 32,6 Mrd. Euro
  • "Bereinigte" Kosten75,6 Mrd. Euro (2011: 72,6 Mrd. Euro) – "bereinigt" bedeutet: Gesamtkosten abzüglich der Ausgaben für nichtstationäre Leistungen, wie z.B. Forschung und Lehre, Ambulanzen)
  • 18,6 Mio. Behnaldungsfälle ( 2011: 18,3 Mio.)
  • Kosten pro Behandlungsfall 2012 4.060 Euro (2011: 3.960 Euro)
Im Lehrbuch Sozialmedizin – Public – Health – Gesundheitswissenschaften (2. Auflage) Abschnitt Stationäre Krankenversorgung S. 309 ff.

Montag, 18. November 2013

Neue Ergebnisse der Kindergesundheitsstudie KiGGS

Website RKI /KiGGS Link
Broschüre Download

Meldung im Deutschen Ärzteblatt Link

Einkommensungleichheit in Deutschland

Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaft (DIW)
Aufsatz im DIW-Wochenbericht 46/13 Download

Pressemitteilung vom 13.11.2013
Rückgang der Einkommensungleichheit stockt, Einkommensmobilität nimmt ab
Die Ungleichheit der verfügbaren Einkommen in Deutschland ist nach dem Höhepunkt im Jahr 2005 leicht zurückgegangen. Diese Tendenz hat sich jedoch zuletzt - im Jahr 2011 - nicht weiter fortgesetzt. Die Einkommensmobilität, das heißt der Auf- oder Abstieg einzelner Personengruppen in der Einkommenshierarchie, ist seit der Wiedervereinigung deutlich zurückgegangen. (...)

Einkommensungleichheit und Gesundheit im Lehrbuch Sozialmedizin 2. Auflage S. 244 f.

World Vision Kinderstudie 2013 – soziale Unterschiede in der gefühlten Gerechtigkeit und der Lebenszufriedenheit von Kindern

Die Kinderstudien des Kinderhilfswerks World Vision erforschen die Lebenswelt von Kindern im Alter von 6 bis 11 Jahren. Das Studiendesign lehnt sich an die Shell-Jugendstudie an. (s.a. Lehrbuch Sozialmedizin 2. Aufl. S. 133, 1. Aufl. S. 62 f.)

In der 3. World Vision Kinderstudie wurde ein repräsentatives Sample von 2500 Kindern befragt.
 
"Neben den bewährten Themen Familie, Schule, Freunde und Freizeit war das Schwerpunktthema der diesjährigen Studie das Thema Gerechtigkeit. (...) Besonders zu betonen ist, dass die 3. World Vision Kinderstudie wieder bestätigen konnte, dass auch in Deutschland Kinder unter Armut und eingeschränkten Beteiligungsmöglichkeiten leiden. Vier Fünftel der befragten Kinder sind (sehr) zufrieden mit ihrem Leben, was ein vielversprechendes Ergebnis ist. Ein Fünftel der befragten Kinder kann jedoch als abgehängt bezeichnet werden. Diese Kinder sind von Armut oder Armutsgefährdungen betroffen, sie fühlen sich in ihrer Meinung nicht wertgeschätzt und ernst genommen, sie haben weniger positive Erwartungen an ihre Zukunft und sie fühlen sich unter anderem in der Schule ungerechter behandelt als die anderen Kinder."

Infografiken Download

Sonntag, 17. November 2013

2 Beiträge zum Thema Armut in der taz vom 16.11.2013

 Die Beiträge passen gut zum Thema soziale Ungleichheit (der Gesundheit).

Armut wirkt im Gehirn“ Link
Thema: wie Armut über Emotionen auf den Körper wirkt – mehr dazu im Abschnitt "Psychosoziale Wirkmechanismen: die Bedeutung von Stress"  Lehrbuch Sozialmedizin 2. Auflage S. 156 ff. bzw. 1. Auflage Abschnitt 6.5.6 "Wie Ungleichheit »unter die Haut« geht – Physiologische Aspekte der Stressreaktion"

Die Grenze des Wohlstands Link
Bei Mindestlohn oder Rente geht es auch um die Frage, wo Armut anfängt. Aber hängt das Gefühl, arm zu sein, wirklich nur von Geld ab? Vier Begegnungen
Aus diesen Fallberichten wird sehr schön u.a. das Konzept der relativen Armut deutlich.

Warum ein Medikament zur Behandlung von Hautkrebs bei der Bewertung des Zusatznutzens durchfiel

Pressemitteilung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
15.11.2013
Vismodegib bei Basalzellkarzinom: Zusatznutzen nicht belegt
Kaum patientenrelevante Endpunkte untersucht / Studien ohne Kontrollgruppe

An diesem Beispiel lässt sich lernen:
1) die Bewertung  dsr Zusatznutzens von Arzneimitteln nach § 35a SGB V (Lehrbuch Sozialmedizin 2. Auflage S. 334 f. – erscheint 2.12.)
2) was das IQWiG ist (Lehrbuch Sozialmedizin 1. Auflage S. 271,  2. Auflage  S. 289 f.)

zu 2)
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) ist ein wissenschaftliches, fachlich unabhängiges Institut mit der gesetzlichen Aufgabe, Vor- und Nachteile bzw. Nutzen und Schaden medizinischer Maßnahmen zu untersuchen und allgemeinverständliche Gesundheitsinformationen zu erstellen. Das Institut untersucht auch den Zusatznutzen von Arzneimitteln. Dafür wertet es vorhandene Studien aus. Eigene Studien anPatienten führt es nicht durch. Das IQWiG arbeitet dem Gemeinsamen Bundesausschuss zu.

zu 1)
Wie der Pressemeldung des IQWiG zu entnehmen ist, handelt es sich bei dem Basalzellkarzinom um einen bösartigen Hauttumor, der zumeist nicht heilbar ist.
Von der Arzneimittelzulassungsbehörde wurde die Substanz zugelassen, weil sie bewirken kann, dass der Tumor schrumpft.
Ob dies den Patienten auch nutzt, ob also die Patienten länger und/oder besser leben, muss für die Zulassung nicht gezeigt werden – m.E. eine große Schäche der Arzneimittelzulassung.

Um im Rahmen der gesetzlichen Krankenverischerung einen Preis erstattet zu bekommen, der höher ist als der Preis der Standardtherapie, muss die Firma nachweisen, dass ihr Medikament einen höheren Nutzen für die Patienten hat als die Standardtherapie. Dies erfolgt in der sog. "frühen Nutzenbewertung".

In diesem Fall hat die Firma keine Belege dafür vorlegen können, insbesondere hat sie keine randomisierte kontrollierte Studien vorgelegt, die zeigen, dass die Patienten mit ihrem Medikament länger und/oder besser leben.

Dienstag, 12. November 2013

"Brustkrebs bei Moderatorin nach Live-Mammografie diagnostiziert"

Gutes Beispiel für verbreitetes Halbwissen/Unwissen über Krebsfrüherkennung.

Link

Fragen, die hier nicht gestellt werden, lauten z.B.
"Diese Mammografie hat Ihnen das Leben gerettet.": Wäre die Moderatorin denn ohne Früherkennung an Brustkrebs gestorben?
Wie vielen Frauen sterben dank der Früherkennung nicht an Brustkrebs?
Hat die Früherkennung durch Mammographie auch schädliche Wirkungen?

Montag, 11. November 2013

Aktuelles zum Thema Krankenhaus

In der Lehrveranstaltung Sozialmedizin 2 haben wir über die stationäre Krankenversorgung gesprochen. Deutschland hat hier im internationalen Vergleich sehr viel mehr Infrastruktur als vergleichbare Länder, wie eine OECD-Studie aus 2013 gezeigt hat, nämlich 8,3 Krankenhausbetten pro 1000 Einwohner bei einem OECD-Durchschnitt von 4,9. Es werden mehr Patiemtem behandelt und es wird mehr opereriert –  deutliche Zeichen einer ungesunden medizinischen Überaktivität im Bereich der "angebotssensitiven Versorgung". Von angebotssensitiver Versorgung spricht man, wenn mehr Infrastruktur (an Ärzten, Betten usw.) zu vermehrten Leistungen führen, unabhängig von medizinischen Notwendigkeiten.
Die Bundesärztekammer schafft es, in einer aktuellen Pressemitteilung, das Thema der Überkapazitäten nicht zu erwähnen. Der Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery sagt: "Die Menschen werden älter und kränker, aber durch Klinikschließungen ist noch niemand gesünder geworden.“ Mit dieser nicht sehr scharfsinnigen Äußerung geht er auch darüber hinweg, dass  im Rahmen der Überkapazitäten Leistungen erbracht werden, die den Patienten keinen Nutzen bringen – was ethisch mehr als bedenklich ist. Hier das Interview des Ärztekammer-Präsidenten inder Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.

Mittwoch, 6. November 2013

"Wo ist der Beweis? Ein Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin" – gutes Buch, kostenlos im Netz

"Wie können wir wissen, ob eine bestimmte medizinische Therapie wirksamer ist als eine andere?

Wie können wir wissen, ob die derzeitige wissenschaftliche Beweislage hinsichtlich des Nutzens und des Schadens einer medizinischen Therapie zuverlässig ist?"




Dies sind Fragen, denen wir uns auch im Unterricht widmen – es geht um eine Evidenzbasierte Medizin bzw. eine evidenzbasierte berufliche Praxis.

Das Buch "Wo ist der Beweis?", verfasst von führenden Vertretern der Evidenzbasierten Medizin, vermittelt auf verständliche Weise ein umfassendes Bild einer wissenschaftlich begründeten (evidenzbasierten) Medizin. 
"Wo ist der Beweis?"ist die deutsche Übersetzung der 2. Auflage von "Testing Treatments".
Der Clou: das Buch ist kostenlos online als
HTML-Versionn und zum Download als
PDF-Dokument verfügbar.
Dass Buch ist auch für 24,95 Euro als Papierversion erhältlich.

Das im Original englischsprachige Buch liegt auch in folgenden Übersetzungen vor:

Arabisch, Chinesisch, Spanisch, Französich und Türkisch

Dienstag, 5. November 2013

Schnelles und langsames Denken – Interview mit Daniel Kahnemann

Der Psychologe und Nobelpreisträger Daniel Kahnemann verdeutlicht in diesem Interview u.a., wie sich das schnelle, intuitive Urteil vom analytischen wissenschaftlichen Urteil unterscheidet.

Als wären wir gespalten. Der Psychologe und Nobelpreisträger Daniel Kahneman über die angeborenen Schwächen des Denkens, trügerische Erinnerungen und die irreführende Macht der Intuition. DER SPIEGEL 21.5.2012  Link 

In der 2. Auflage des Lehrbuchs Sozialmedizin – Public Health – Gesundheitswissenschaften bin ich darauf auf S. 52-53 eingegangen