Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.231, Mittwoch, den 06. Oktober 2010 , Seite 45
Ausweitung der Krebs-Vorsorge
Minister Söder lässt rechtliche Regelungen ausarbeiten
München - In Bayern soll die Früherkennung von Krebserkrankungen ausgebaut werden. Gesundheitsminister Markus Söder plädierte am Dienstag im Landtag dafür, künftig alle potentiell Gefährdeten zu Früherkennungs-Untersuchungen einzuladen. Bislang nämlich nutze nur jede zweite Frau über 20 und jeder fünfte Mann über 45 Jahren die kostenlosen Untersuchungen, sagte Söder. Das aber sei fatal. 'Rechtzeitig entdeckt, kann die Hälfte aller Krebserkrankungen geheilt werden', sagte er. Sein Haus schaffe im Moment die rechtlichen Grundlagen 'für ein Einladungswesen zur Dickdarmkrebs-Früherkennung'.
Auch beim sogenannten Hautkrebsscreening will Söder Verbesserungen erreichen. Die Altersgrenzen für Früherkennungs-Untersuchungen müssten dringend von derzeit 35 Jahren auf 25 Jahre gesenkt werden, forderte er. Auch für Personen mit erhöhtem Brustkrebs- oder Darmkrebsrisiko sollten die starren Altersgrenzen aufgehoben werden, so dass die Betroffenen rechtzeitig kostenlose Untersuchungen erhalten.
Krebs ist - nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen - auch im Freistaat die zweithäufigste Todesursache. 'Jedes Jahr treten in Bayern rund 55000 Neuerkrankungen auf, an denen circa 30000 Menschen sterben', teilte das Gesundheitsministerium mit. Insgesamt werden in Bayerns Krankenhäusern jährlich 220000 Patienten wegen Tumorerkrankungen behandelt - viele davon auch in Fachkliniken. Derzeit sind 39Brustkrebszentren, 33Darmkrebszentren, zehn Gynäkologische Krebszentren und acht Prostatakarzinom-Zentren im Freistaat nach den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert.dm
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