Freitag, 12. März 2010

12.3. SZ Der große Prostatairrtum



s.a Lehrbuch Sozialmedizin und Public Health 5.10.1 bis 5.10.3

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Aus eigener Betroffenheit muss ich widersprechen. Wenn im 61. Lebensjahr der PSA in jhl. Folge erneut um linaer 0,8 auf 4,0 gestiegen ist, muss der Urologe - weil er Hausarzt diesen Wert eher nicht kennt - zusätzich den Freien PSA-Wert bestimmen lassen. Liegt der dann unter 0,15 (=15% aus dem Quotient freies PSA zu gebundenem PSA)dann ist eine Biopsie angezeigt. Und wenn dann von 12 Nadeln eine oder mehrere karzinogen sind, dann ist der Mann nun mal eben mit einer best. Therapie dabei. Da ändert auch der Artikel nix!

freiherr

Anonym hat gesagt…

Indianer mit Feinripp

Für mich als Kind war der Indianer
Sioux, Apache, Mohikaner!
Mit Tomahawk und Pfeil und Bogen
kam der Held daher gezogen.

Tapfer war er, rein im Herzen,
blieb lebenslänglich ohne Schmerzen.
Nicht bei Rheuma, Diphtherie,
kein Ischias, nicht Tetanie,
auch ein Ulkus hinterm Ohr
kam beim Indianer jemals vor.

Und auch reiten ohne Sattel
rieb ihm nie die Samendattel.
Und drum kannte er sie nie,
die Prostata-Biopsie.

Wenn nun heute Männer klagen,
dass, wenn ihr Wasser sie abschlagen,
es allzu oft nur bleibt beim wollen,
statt dass sie kräftig einen rollen.
Wenn es nur tropfelt statt es fließt,
der Rest in Fein-Ripp sich ergießt,
ist angezeigt des Mannes Stunde
beim Doktor für die Männerkunde.

Schnell mal übers Blut bestimmt,
den Wert, warum die Nille rinnt,
warum der Mann, will Wasser lassen,
schon mal den kleinen Freund muss hassen.

Steigt auf die vier dann dieser Wert,
ist es ab 60 nicht verkehrt
auch den freien Wert zu testen
bevor wir dann das Messer wetzen.

Denn des Mannes Wurzel hat
ihre Funktion auch schon mal satt.
Von wegen eifrig: Ich bin fit,
und vor allem auch im Schritt.

Wer dann bei dem Urologen,
auf dem Stuhl sitzt ganz hoch oben,
merkt bald, dass dieser Sitz kein Thron,
Achtung! Denn er kippt auch schon.

Erstmal ins Rektum - digital,
das nun ist noch keine Qual,
doch schon Ultra-Schall am Rohr
kommt dir dann doch bedenklich vor.

Doch die Sitzung geht noch weiter,
weit entfernt jedoch von heiter,

Nun ist schließlich festzustellen,
auch wenn du dies nicht habest wellen,
wenn der Doc dir durch die Düse
nadelt an der Zwirbel-Drüse
braucht keiner dieses Dutzend "Zwack"
ganz sicher nicht - gleich dort am S..

Doch der Doc, der will das wissen,
weil Männer über 60 müssen,
auch in Zukunft Wasser lassen,
auch wenn sie das Warten darauf hassen.

Also, Indianer,
auch wenn du nicht im Sattel sitzt,
am Marterpfahl du niemals schwitzt,
lass` es zu - tu es für dich
denk an Indianer - innerlich!

Das Schlagwort für die jungen Alten:`ne Biopsie ist auszuhalten!!!

mustermann

Martin Hermann hat gesagt…

Die Vorredner haben es noch nicht akzeptiert: die Wahrscheinlichkeit von Prostata-Ca hängt ab von Geschlecht und Lebensalter, der PSA-Test unterscheidet ganz brauchbar Radfahrer von Fußgängern. Er unterscheidet nicht zwischen Prostata-Ca-Trägern ( bei 90 Jahren ca 90%), die daran sterben werden (3%) von solchen, die den Knoten lebenslang nur unbemerkt herumtragen. Dass wir auch viele Männer kennen, die mit 60 Jahren schon voll Metastasen sind ist davon UNABHÄNGIG und wird durch PSA-Testungen nicht verhindert. Der große Schaden besteht darin, dass symptomfreie Knotenträger totaloperiert werden und dann häufig inkontinent und impotent für den Rest ihrer Tage bleiben. Konseuenz; weitersuchen bis ein vernünftiger Marker gefunden ist, der nicht Prävalenz sondern Morbidität voraussagt. Der schöne Artikel von Richard Ablin ist eine neue Variation auf Goethes Zauberlehrling: Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister,
Werd ich nun nicht los.
"In die Ecke,
Besen! Besen!
Seids gewesen! ..."